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Der Weisse Turm in einer Visualisierung.
Mulegns geht ein Licht auf: Der Weisse Turm in einer Visualisierung. (Bild: zVg)
Der weltweit höchste digital gedruckte Turm und ein neues Kompetenzzentrum für digitale Bautechnologien entstehen im Bergdorf Mulegns. Bundesrat Guy Parmelin wird den Weissen Turm am 20. Mai einweihen, drei Tage später öffnet das Zentrum für digitale Bautechnologien (ZDBT) seine Tore. An der Eröffnung nehmen neben Bundesrat Parmelin ETH-Präsident Joël Mesot und Graubündens Kulturminister Jon Domenic Parolini teil. Das Bauwerk gilt als das kühnste, höchste und leichteste digital gedruckte Gebäude der Welt.

Der Weisse Turm besteht aus 32 robotisch gefertigten Säulen, die eine filigrane Kuppel tragen. Die ETH Zürich entwickelte für den Bau innovative Drucktechniken. Der Turm erinnert an die Bündner Zuckerbäcker-Tradition und soll dem 13-Seelen-Dorf Mulegns neues Leben einhauchen.

Zentrum für digitales Bauen

Zusätzlich zum Turm wird das Zentrum für digitale Bautechnologien (ZDBT) am 23. Mai eröffnet. In Zusammenarbeit mit der ETH Zürich wird das ZDBT Fachkräften vertieftes Wissen über digitale Bauprozesse vermitteln. Es wird als Kompetenzzentrum fungieren, das aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert und als Multiplikator zur Förderung der digitalen Transformation im Bauwesen beiträgt. Die Schulungsangebote richten sich an Architekten, Ingenieure, Baufirmen und die breite Öffentlichkeit.

Das ZDBT wird in der historischen Wagenremise des Hotels «Löwe» untergebracht, die über eine Ausstellungsfläche von 440 Quadratmetern verfügt. Die Remise wird den Besuchern die Möglichkeit bieten, digitale Bauprozesse hautnah zu erleben und sich mit den neuesten Entwicklungen in der Bautechnologie auseinanderzusetzen.

Die Eröffnung des Weissen Turms und des ZDBT wird nicht nur ein bedeutendes Ereignis für Mulegns darstellen, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Revitalisierung des Dorfes leisten. Angesichts der aktuellen Herausforderungen, mit nur 13 Einwohnern, wird der Turm als Symbol für die Hoffnung und den Mut der Dorfbewohner verstanden, ihre Traditionen zu bewahren und gleichzeitig neue Wege zu beschreiten. Die digitale Transformation im Bauwesen wird somit nicht nur die Architektur verändern, sondern auch das soziale und wirtschaft­liche Leben in der Region beeinflussen.

Die Gesamtkosten für den Turm belaufen sich auf 4,4 Millionen Franken. Beim Zentrum für digitale Bautechnologien geht Origen von Betriebskosten von 650 000 Franken im Jahr aus. Ab dem 23. Mai finden täglich um 11 und 13 Uhr öffentliche Führungen statt. Die Tickets kosten 100 Franken inklusive An- und Rückreise mit dem öV innerhalb Graubündens.

Ort für die Kultur: Im obersten Stockwerk gibt es Raum für Kreatives. (Bild: zVg)
Ort für die Kultur: Im obersten Stockwerk gibt es Raum für Kreatives. (Bild: zVg)
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