Kinder am Hartmannsbrunnen an der Löwengasse – eine der fast 200 Foto-Postkarten aus der Sammlung Stäubli.
Zahlreiche Bildsammlungen in Malans sind von kulturellem Wert, doch sie waren bislang schwer zugänglich. Dieses Projekt setzt sich das Ziel, Fotografien aus privaten Sammlungen, Familienalben und Archiven systematisch zu digitalisieren und über eine Projektdatenbank der Allgemeinheit zugänglich zu machen (www.malans.ch/fotoalbum). Auch die Eigentümer und Eigentümerinnen werden beraten, wie sie ihre über hundert Jahre alten Bildschätze konservieren können.
Beim Käsen auf der Alp Calfeisen, 1940er-Jahre.
Ob Alltagsszenen, Feierlichkeiten oder Landschaften – das Projektteam sucht Bilder, die das historische Malans dokumentieren, von Amateuraufnahmen und Familienalben bis hin zu professionellen Porträts und gesammelten Postkarten. Kontaktadresse: archiv@malans.ch
Neben der digitalen Erhaltung sorgt das Projekt dafür, dass die Bilder durch das Wissen der Ortskundigen in den kulturhistorischen Kontext gesetzt werden. Über die App «Pictomap» (siehe TG 4/2023) können Nutzer und Nutzerinnen historische Aufnahmen durch eigene aktuelle Fotos ergänzen und so direkte Früher-Heute-Vergleiche erleben. Ergänzende Informationen können auf Wunsch auch als Audioguide genutzt werden – eine Art Dorf-Führer zum Anhören.
Malanser Alp Calfeisen: Von einer Lawine zerstörte Alpgebäude.
Das Projekt endet nicht mit der Digitalisierung und Veröffentlichung der bestehenden Bestände. Langfristig ist eine enge Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und der FSGR geplant, um auch künftige Bildfunde zu bewahren. Besonders spannend ist dabei die Einbindung der Schulen: Schüler und Schülerinnen können historische Motive neu fotografieren, Interviews mit Ortskundigen führen und so die Vergangenheit ihres Dorfes erforschen. Dies fördert das Verständnis für die Entwicklungen, die das Dorf über die Jahre geprägt haben.
Das «Digitale Bildarchiv Malans» ist damit weit mehr als eine Fotosammlung. Es ist ein lebendiges Archiv, das die Vergangenheit bewahrt und gleichzeitig neue Wege für Forschung und Bildung in der Zukunft öffnet.