Gebirgs-Grenzschutzkompanie V/241 unter dem Kommando von Hauptmann Florian Hew. In der Notiz zum Bild heisst es: «In der Nacht hat es rund 2 Meter Neuschnee gegeben. Den Eingang zur Hütte hat Neurauter unter Aufsicht von P. Carl freigeschaufelt.»
Klosters feiert in diesem Jahr sein 800-jähriges Bestehen mit diversen Feierlichkeiten. Im Zusammenhang mit diesem Jubiläum hat sich die Gemeinde für die Realisierung eines digitalen Bildarchivs entschieden. Christoph Luzi, «Regisseur» des Jubiläumsjahrs, hat gemeinsam mit Pascal Werner, dem Geschäftsführer der Fotostiftung Graubünden, die Idee eines Online-Kulturarchivs entworfen, in dem Bilder und Geschichten zu Klosters gesammelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. «Wir konnten unsere Sammlung an Klosterser Bildern erweitern und gleichzeitig vom technischen Know-how bei der Digitalisierung profitieren», meint Luzi zur Zusammenarbeit mit der Fotostiftung. Neben den Bildern aus dem Archiv des ehemaligen Vereins Klosters Tourismus sollen weitere Bestände erschlossen, digitalisiert und in die neue Plattform integriert werden. Und an Bildern und Geschichten fehlt es Klosters nicht: Mit dem aufkommenden Tourismus wuchs die Anzahl der Fotoateliers in Klosters stetig an. Die bekanntesten Fotografen in Klosters waren Hans-Florian Schmelz, Stefan Berni, Albert Büchi und Jakob Compeer. Auch der berühmte Bündner Fotograf Romedo Guler (TG-Ausgabe 2/2022) stammt aus Klosters. Schliesslich kamen auch Aufnahmen des internationalen Jet-Sets und der englischen Königsfamilie um den heutigen König Charles III. hinzu. Weiter existieren viele Hundert Bilder der Bündner Kraftwerke (heute Repower), die den Bau der Gebäude und Leitungen vom Davosersee bis zur Kraftwerkzentrale in Küblis detailliert dokumentieren.
Bargün (Bargen) auf der Greetsch: Vor und nach der gewaltigen Lawine vom Winter 1961/62.
Die Fotografien und Textdokumente werden von der Fotostiftung Graubünden hochaufgelöst digitalisiert; bei der Erfassung der Zusatzinformationen zu den Bildern setzt sie – wie in der letzten «Terra Grischuna» beschrieben – auf das lokale Wissen: «Es war uns wichtig, dass die Bilder auch beschrieben werden, damit später Ortsfremde oder jüngere Personen, die viele Traditionen oder z. B. Handwerksgeräte nicht mehr kennen, eine Erklärung zum Bild erhalten», meint Werner.
Eine weitere wertvolle Bild- und Informationsquelle bilden die über 30 Bundesordner, die dem Lokalhistoriker Christian «Hittel» Hew als Rohmaterial für seine Bücher über Klosters dienten. Christians Sohn Ueli hat diese stets sicher aufbewahrt und sie mit Informationen ergänzt. Um seine und die Arbeit seines Vaters für künftige Generationen zu erhalten und im Sinne eines digitalen Kulturarchivs zugänglich zu machen, überträgt Ueli Hew die handgeschriebenen Texte seines Vaters in die dafür vorgesehenen Felder der Datenbank.
Neben Hew konnte ein zweiter Gewährsmann gefunden werden, Pippo Grass aus Serneus, der die Bilder beschreibt. Die beiden stehen in engem Kontakt, tauschen sich aus, fragen nach und erfassen dann die Informationen direkt bei den digitalen Kopien der Dokumente, von wo sie auf die Plattform gelangen; erst dann werden sie zu digitalem Kulturgut.
Ein Diapositiv aus dem Archiv des Vereins Klosters Tourismus: Die «Zuschauer» an der Bsatzig 1979.