​Von Arosa in die weite Welt (der Grafik)

Lora Lamm

Lora Lamm hatte Erfolg als Grafikdesignerin rund um den Globus. (Foto: Goran Basic/NZZ)

Swiss Federal Design Awards 2015 an Lora Lamm
Text 
Christian Dettwiler

Die diesjährige Preisträgerin des Grand Prix Design des Bundesamts für Kultur heisst Lora Lamm. Geboren und aufgewachsen ist sie in Arosa, aber bereits während der Schulzeit zog es sie in die Ferne: In einem Internat bei Vevey beendete sie die Sekundarschule, danach besuchte sie ein Jahr die Hauswirtschaftsschule in Fribourg. Vom Vater erhielt sie grosszügigerweise Plainpouvoir für den weiteren Lebensweg und sie entschied sich für eine Ausbildung zur Grafikerin an der damaligen Kunstgewerbeschule in Zürich. Und dann folgte die grosse weite Welt des Produkte- und Grafikdesigns.

Zuerst in Mailand, wo sie Verpackungen für die Panettone der Firma Motta gestaltete, danach in der Werbeabteilung der Warenhauskette La Rinascente, wo sie sozusagen das gesamte grafische Erscheinungsbild umkrempelte und neu gestaltete. Nachdem sie sich von der Warenhauskette getrennt hatte, folgten für die danach selbstständig Tä­tige Aufträge für Pirelli oder für den Kos­metikkonzern Elizabeth Arden. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz war sie zunächst weiterhin freiberuflich tätig, ab den Siebzigerjahren dann als Partnerin einer grossen Werbeagentur in Zürich. Mit der Auszeichnung des Grand Prix Design würdigt das Bundesamt für Kultur Lora Lamms «innovative Revolte der Mailänder und männer­dominierten Designwelt der 1950er- und 1960er-Jahre».

Zu ihrer Heimat Arosa hat die lebensfrohe 87-Jährige nur noch losen Kontakt, sie trifft sich dort noch mit Schulkollegen zur Klassenzusammenkunft, «aber da sind wir nur noch zu viert». Und natürlich pflegt sie auch noch ihre Freundschaft mit Renzo Semadeni vom Heimatmuseum Arosa-Schanfigg, den sie bisweilen auch noch beratend unterstützt.

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