Bruno Ritter: «Chete»; Öl/Jute; 145 x 200 cm; 2011. (Bild: zVg)
Wer den Künstler Bruno Ritter in seinem Atelier im herrschaftlichen Castello di Conti Balbani in Chiavenna besucht, findet nicht nur ein veritables Chaos seiner unzähligen Arbeiten, sondern auch ein Spiegelbild seiner vielfältigen Talente – sei es als Zeichner, Maler expressiver Ölgemälde, Gouachen oder Aquarellen. Er sei kein Bergeller, sagt der gebürtige Schaffhauser, der dennoch seit vierzig Jahren im Bergell lebt und sein Atelier eben in Chiavenna hat.
Nun widmet das Talmuseum Ciäsa Grande dem Wahlbergeller seine erste Einzelausstellung vornehmlich mit Zeichnungen. Es ist das erste Mal, dass das Hauptgewicht einer Ausstellung den Zeichnungen vorbehalten ist, bisherige Ausstellungen in Schaffhausen, St. Moritz oder Milano zeigten immer einen Querschnitt durch die Arbeiten Ritters. Beat Stutzer hebt denn in seiner Einführung im Katalog zur Ausstellung die Eigenständigkeit des zeichnerischen Werks hervor, das nicht nur Studium zu späteren Gemälden sei. Einen Gesamtüberblick über das neuere Schaffen mit allen Facetten bietet das nicht weit entfernte Museum im Palazzo Sertoli und im Palazzo Sassi de Lavizzari in Sondrio. Ein Besuch der Südtäler Bergell und Veltlin ermöglicht in diesem Sommer einen guten Einblick in die verschiedenen Facetten von Ritters Schaffen (beide Ausstellungen bis 15. September resp. 20. Oktober).