Gewichtige Kunst

Sonja Knapp inmitten ihrer Werke. (Foto: Olivia Aebli-Item)

Sonja Knapps Werke in Landquart

Sonja Knapp ist eine zierliche Frau. Die alterslos erscheinende Dame sprüht dennoch vor Energie – vor allem dann, wenn sie von ihrer Kunst spricht. Diese ist im Vergleich umso gewichtiger: Oft sind ihre Skulpturen und Plastiken eine Tonne schwer. Der grösste Teil ihres Werks hat nun ein neues Zuhause gefunden. In Landquart hat sie respektive die von ihr gegründete Stiftung einen ehemaligen Gewerbebau gemietet, in dem das umfangreiche Œvre versammelt werden soll. Der Lastenkran kommt sehr gelegen.

Sonja Knapp ist stark in Graubünden verwurzelt, in Klosters besitzt sie schon seit Längerem ein Haus. Geboren in Zürich, wo sie auch die Kunstgewerbeschule besuchte, übersiedelte sie schon jung nach Paris. Dort arbeitete sie zunächst in ihrem angestammten Beruf als Grafikerin, bis sie den Modedesigner Ungaro kennenlernte. Dessen Markenzeichen, die aufwendigen Muster und Schnitte, stammen derweil in den wenigsten Fällen vom Namensgeber selbst, sondern von der Frau im Schatten.

Selbstredend geschah dies in einer Zeit, als es noch üblich war, dass die Meriten an den Mann gingen, während die Frau die Arbeit tat. Vor 25 Jahren jedoch entschied sich Knapp, die Modewelt zu verlassen und sich als freischaffende Künstlerin zu versuchen. Ihr Werk kreist seit jeher stark um die Natur, um Tiere, oft um Insekten, die sie, mal naturgetreuer, mal fantasievoller, in grossen Dimensionen darstellt. Ihr Material der Wahl ist Edelstahl, manchmal auch Bronze oder Aluminium.

Der Showroom in Landquart ist im Herbst eingeweiht worden, die Künstlerin benutzt ihn auch oft als Atelier. Interessenten können sich bei der Stiftung melden, wenn sie Werk oder Künstlerin kennenlernen möchten.

www.sonjaknapp.ch