Alpine Kraftmöbel aus Cunter

Cunter

Radikales Design für Stühle aus Cunter – mit oder ohne Stahl. (Foto: zVg)

Seit 1995 war es ein markanter Hotspot mitten in Savognin: die Stallscheune Peterelli mit Fredy von Bürens «Antic Renova». So manche Kundin und Kunde hat auf dem Weg ins Oberengadin Station gemacht und sich von Fredy von Büren beraten und inspi­rieren lassen. Das Geschäft lief gut, bald wurden Partnerschaften mit Hansjörg Ruch, dem renommierten Architekten aus St. Moritz, eingegangen. Nun hat von Büren seine Stallscheune geschlossen und ist in Cunter zu neuen Ufern aufgebrochen. Schon seit Jahren hat er da eine Lagerhalle für alte Hölzer, nun hat er sich da auch mit einem Produktionsbetrieb für zeitgenössische Möbel niedergelassen. Das Design besorgt sein Partner Peter Calonder. Der Architekt aus Fürstenau ist bekannt für seine Restaurierungs- und Ausbautätigkeiten von Altbauten gemeinsam mit der Bündner Denkmalpflege, aber auch für seine radi­kalen Neubauten. Entsprechend sind die Möbelentwürfe, die gemeinsam mit Fredy von Büren gestaltet werden: radikal in der Formensprache, reduziert in der Materiali­sierung auf Holz und Stahl. So entstehen in Cunter heute zeitgenössische Möbelstücke aus alten, massiven Holzstücken, Stühle, ­Tische, Hocker, je nachdem auch in Kom­bination mit Stahl. Etwas verwirrlich ist der Name der Kollektion: «Bock & Gais»; ­Ursprung ist das Möbelhandwerk: Der Bock ist das Kreuz, in das Holz zum Sägen gelegt wird – vermeintlich die Gais eben. So ganz klar ist dies allerdings nicht: In der Holz­fach­sprache wird Gaisfuss ein Zim­mer­manns­haken genannt, um Nägel oder Stifte mit den zwei Hörnern aus dem Holz zu entfernen. Seis drum – zum Slogan nur so viel: «si non e vero, e ben trovato»! Was da in Cunter entsteht, ist alles andere als «non vero».

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Autor
Christian Dettwiler ist Redaktionsleiter der «Terra Grischuna». Er lebt in Flims
redaktion@terra-grischuna.ch

Online
www.bockundgais.ch