Ein unternehmerisches Märchen aus La Punt

Jugend, Graubünden, On

Die drei Männer hinter «On». (Foto: zVg)

Es begann alles mit einem langen Spaziergang: Drei Freunde – der Ökonom Caspar Coppetti, der zweifache Duathlon-Weltmeister und mehrfache Ironman-Switzerland-­Sieger Olivier Bernhard und der Marketingprofi David Allemann – waren im Schweizerischen Nationalpark unterwegs. Sie sprachen über das Thema Laufschuhe – und nicht Bergschuhe, wie es für die Umgebung angebracht ­gewesen wäre. Das war vor sieben Jahren, und diese Diskussion gilt als Startschuss für eine eigent­liche Erfolgsstory: Die Laufschuhmarke «On» war geboren. Heute sind die On-Schuhe bei Jugendlichen absolut hip, aber auch ältere Semester sieht man immer häufiger mit den Schuhen, die im Nationalpark gedanklich entworfen wurden und heute rund um den Globus zu haben sind. 

Nachdem der dreifache Duathlon-Weltmeister und mehrfache Ironman-Sieger Olivier Bernhard vom Profisport zurückgetreten ist, macht er sich auf die Suche nach dem perfekten Laufgefühl. Er trifft auf ­einen ­gleichgesinnten Schweizer ETH-Ingenieur, der eine Idee für eine neuartige ­Laufschuhtechnologie hat. In einer idealen Symbiose von Ingenieurwissenschaft und Laufpraxis wird die ursprüngliche Idee über mehrere Jahre perfektioniert. Die Prototypen füllen Schränke. Der Grundgedanke ist revolutionär: weich landen, hart abstossen. Genau dieses einzigartige Laufgefühl überzeugt auch Caspar Coppetti und David Allemann. Zusammen mit Bernhard starten sie im Ja­nuar 2010 das Unternehmen On in Zürich, um eine ganze Produktfamilie vollständig in der Schweiz unter Verwendung neuester Technologie zu entwickeln.
Die Entwicklung des Start-up-Unternehmens ist eindrücklich. Die ersten Exemplare wurden von Coppetti noch in der eigenen Küche zum Versand verpackt und eigenhändig fakturiert. Das erste eigene Büro mit Showroom wurde im Zürcher Seefeld eingerichtet, heute trifft man die drei Partner im trendigen Hardturm-Areal in einem Grossraumbüro mit Showroom. Eindrücklich ist die Entwicklung der Mitarbeiterzahl: Beim Start waren sie zu dritt, heute sind es 150.

Einher mit diesen unternehmerischen Erfolgen geht auch eine klug geplante Werbe- und Marketingstrategie – einzelne Spitzenläufer werden als Markenbotschafter engagiert, beim Formel-1-Team Sauber ist man offizieller Ausrüster, aber auch in lauffremden Bereichen engagiert sich On – so trägt die gesamte Equipe von Andreas Caminada die On-Schuhe made in Switzerland.

Caspar Coppetti hat sich – wohl als Zeichen für die Geburtsstunde von On – im Engadin niedergelassen, wo er sich engagiert. Er ist neben dem Microsoft-Direktor und Mitinitiant von «mia Engiadina», Jon Erni, in der Projektgruppe von «Inn-Hub», einem Innovationscamp, das im Gewerbegebiet von La Punt entstehen soll. Mit «Inn-Hub» wird eine Plattform für Leute geschaffen, die etwas Bestimmtes erarbeiten und/oder weiterentwickeln wollen. Coppetti und seine Partner haben die Absicht, mit ihrem Test- und Entwicklungszentrum in den «Inn-Hub» einzuziehen.

Jugend Graubünden On

Fällt durch eine neuartige Sohlenkonstruktion und Farbigkeit auf – ein neues Modell von «On». (Foto: zVg)

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