Maler, Musiker, Multitalent

Es ist schwierig, diesen Mann in Worte zu fassen: Luis Coray ist entweder ein «Hansdampf in allen Gassen» oder – wie das Beat Stutzer, der ehemalige Direktor des Kunstmuseums in Chur, bezeichnet hat – ein «Bersecker». Und wer etwas über die Geschichte seines Heimatdorfs Laax erfahren will, kommt um Luis Coray nicht herum, er ist sozusagen das genealogische Lexikon der Gemeindegeschichte.

Wer aber ist dieser «Hansdampf»? Geboren in Laax, absolvierte er die Schule und machte sein Abitur in der Klosterschule in Di­sentis. Danach absolvierte er ein Studium in Kunstwissenschaft an der Universität Zürich und anschliessend ein Zusatzstudium an der Universität Freiburg in Logopädie und Musiktherapie. Bereits diese Ausbildungsgeschichte zeigt die Vielfalt seiner Aktivitäten auf. Coray ist heute Sänger, macht musikalische Performances, veranstaltet Malkurse für Kinder und ist selber Kunstmaler.

Nun ist eine Monografie zu dieser vielseitigen Persönlichkeit erschienen, die primär sein malerisches Werk in den Vordergrund stellt. Viele Leute haben an diesem Werk mitgearbeitet – Arthur Godel, langjähriger Leiter des Kultursenders SRF 2 (früher DRS 2), hat das musikalische Wirken von Coray beschrieben, Beat Stutzer, wie bereits erwähnt, hat die künstlerische Seite von Corays Wirken beschrieben und schliesslich Erwin Ardüser, ebenfalls aus Laax stammend und Stabschef der RTR in Chur, porträtiert den ­Menschen Coray in seinen vielseitigen Facetten.

Was indes das Wesentliche dieser Publikation ist, sind die Abbildungen der malerischen Arbeiten von Luis Coray. Da wird ein Querschnitt durch seine abstrakte Malerei abgedruckt, die in so vielem an Gerhard Richter oder auch Peter Doig erinnern: Abstraktion und Farbe. Beat Stutzer hat das in einem bemerkenswerten Essay beschrieben. Die Publikation ist ein Panoptikum eines faszinierenden Künstlers und Pädagogen, das das Lesen spannend und gleichzeitig unterhaltsam macht – entsprechend ist auch der Titel: Munds | Welten.